Hautreizungen im Intimbereich
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Kaum eine Frau will heute noch behaart sein, wie Gott sie schuf. Galten Damenbart und haarige Frauenbeine in früheren Generationen noch als „rassig“, werden sie heute schlicht als ungepflegt oder unschön empfunden.

Die Rasur ist also nicht länger ein reines Männerritual, auch die Damenwelt muss sich damit auseinandersetzen, wie sie lästige Härchen an den falschen Stellen zuverlässig los wird. Das moderne Schönheitsideal verschont aber auch die Herren der Schöpfung nicht. Kuschelige Rückenbehaarung und ausufernder Achselplüsch reißen die wenigsten Frauen heute zu Begeisterungsstürmen hin…

Ausreißen oder abschneiden – das ist hier Frage!

Das Übel quasi an der Wurzel zu packen, verspricht nachhaltigeren Erfolg. Allerdings zahlt man dafür auch einen Preis.  So ist eine Enthaarung mittels Epilierer, Wachs oder Sugaring wahrlich kein Zuckerschlecken. Zuerst tut es weh, nachher sind Hautreizungen, Follikelentzündungen und unschöne rote Pickelchen häufig die Folge. Ich will gar nicht darüber nachdenken, diese Radikalmethoden im Intim- oder Achselbereich anzuwenden, das ist aus meiner Sicht eher praktizierenden Masochisten vorbehalten. Bleibt also noch der gute, alte Rasierer. Leider schützt der auch nicht verlässlich vor dem lästigen „Rasurbrand“ oder nachfolgenden Pickelchen. Zumindest tut er aber nicht weh.

Die gute Nachricht: Im Allgemeinen gewöhnt sich die Haut an die Prozedur der Haarentfernung und reagiert nach mehreren Behandlungen immer weniger. Mit einigen Tricks lassen sich außerdem die lästigen Folgen deutlich mildern.

Ob Rasieren oder enthaaren: Gewusst wie!

  • Reinigung: Zuerst die Haut des „Operationsfelds“ sanft reinigen. Damit minimiert man die Bakteriendichte, die hinterher auf der beanspruchten Haut für Ärger sorgen kann. Die Betonung liegt dabei auf „sanft“. Ideal sind PH-neutrale Waschgels, für den Intimbereich empfehle ich Spezialprodukte für diese Körperregion wie zB VEA Intimwasch-Lotion.
  • Wärme hilft! Alles was die Poren öffnet ist hilfreich. Nicht umsonst bereiten erfahrene Barbiere die Haut mittels warmer feuchter Umschläge auf die Rasur vor. Natürlich hilft auch eine warme Dusche oder ein Bad. Die meisten Epilierer oder Ladyshaves kann man heute schon in der Dusche anwenden.
  • Scharfes Werkzeug: Beim Rasieren immer eine scharfe Klinge verwenden. Stumpfe Klingen reißen mehr an den Haaren, als sie rasieren, das schätzt die Haut weniger. Bei der Nassrasur nicht am Rasierschaum sparen. Die Klinge soll sanft über die Haut gleiten. Weil Rasierschaum im Intimbereich oft problematisch ist, empfehle ich Intimwaschlotions in Schaumform, wie zB Gynella Silver Foam, stattdessen. Da geschieht Reinigung und Rasur in einem Schritt.
  • Wuchsrichtung beachten! Bei der Rasur zuerst in Wuchsrichtung, also „mit dem Strich“ rasieren, das schont die Haut.
  • Alternative Trockenrasieren mit Ladyshave: Die Trockenrasur ist weniger gründlich, dafür wird die Haut auch weniger beansprucht. Ob Nass- oder Trockenrasur besser vertragen wird ist allerdings individuell, das musst Du ausprobieren.
  • Das Finish: Nach der Rasur oder der Enthaarung den behandelten Bereich kühl abduschen und vorsichtig trocken tupfen. Nach diesen Strapazen braucht die Haut jetzt Pflege. Manche schwören auf Baby- oder Reispuder, andere auf Baby-Wundschutzcremes, ich empfehle das Ialuxid Gel (Apotheke). Das enthält nicht nur feuchtigkeitsspendende Hyaluronsäure sondern auch desinfizierendes Wasserstoffperoxid und beugt so Infektionen vor.
  • Don´ts nach der Haarentfernung: Schwitzen, enge Unterwäsche, alkoholhaltige Deos oder Rasierwasser. Am besten führt man die die Enthaarung/Rasur am Abend durch, dann kann sich die Haut über Nacht erholen.

Wenn alles nichts nützt?

 Leider ist die Natur sehr widerspenstig und hat überhaupt kein Einsehen, dass wir unser Fell nicht tragen wollen. Sollte sich Deine Haut also gar nicht an Epilierer oder Rasierer gewöhnen wollen, bleiben eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten: Fatalismus oder Laser.

Fatalismus: Den Wildwuchs wenigstens bändigen

Die Haare mittels speziellen Trimmers auf wenige Millimeter zu kürzen, ist gerade für den Intimbereich eine optisch akzeptable Lösung. Zuerst musst Du die Haare allerdinge mit der Schere stark einkürzen bevor Du zum Trimmer greifst, sonst besteht Rupfgefahr.

Laser-Epilation: Schmerzfrei und nachhaltig

 Wer Rasur und Epilation nicht verträgt oder von dem lästigen Haarthema jahrelang Ruhe haben will, für den ist die Haarentfernung mittels Laser die Methode der Wahl.

Bei dieser Behandlung wird die Energie des Laserstrahls von den in der Haut liegenden Haaranteilen aufgenommen und in Hitze umgewandelt. Der Haarfollikel heizt sich auf und die für das Haarwachstum zuständigen Zellen werden zerstört. Das Haar fällt aus und es wird kein neues gebildet. Weil das nur in der Wachstumsphase des Haares funktioniert, braucht es mehrere Sitzungen, bis man alle Haare erwischt hat. Durch die Kühlung des Lasers ist die Behandlung nahezu schmerzfrei. Das Ergebnis, glatte Haut ohne Pickelchen, Rötungen etc. bleibt über Jahre bestehen.