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  • by Maria Riedhart-Huter
  • 8. August 2024
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Ein positiver HPV Befund ist kein Hinweis auf Untreue des Partners!

Seit ich bei meinen Patientinnen ab dem 30. Lebensjahr zusätzlich zum üblichen PAP-Tests jede zwei Jahre auch einen HPV Test durchführe, höre ich diese Frage sehr oft. 

Wie bemerkt ich eine HPV-Infektion?

80 Prozent aller Menschen stecken sich im Laufe des Lebens mit HPV an. Dabei sind diese Viren so virulent, dass auch die Verwendung von Kondomen nicht davor schützt. HPV Viren können aber auch über Handtücher etc. übertragen werden. Von diesem heimtückischen Virus gibt es 200 Unterarten – allerdings sind „nur“ 14 davon wirklich gefährlich. Die dafür aber umso mehr, denn diese Hochrisiko-Stämme können neben Gebärmutterhals- und Anal-Krebs, auch Karzinome an Vulva, Vagina, Mandeln und bei Männern am Penis verursachen. Zusätzlich gelten sie als Erreger der sehr unangenehmen genitalen Feigwarzen. Eine Infektion mit dem HPV Virus ist nicht schmerzhaft, Du merkst sie nicht. Darum bin ich bei Deinem regelmäßigen Gyn-Check-up dazu übergegangen, zu Deiner Sicherheit zusätzlich zum herkömmlichen, jährlichen PAP Abstrich jede zwei Jahre auch einen HPV Test zu machen.

Positiver HPV Befund: Habe ich Krebs?

Werden beim HPV Test bei Dir Hochrisikostämme gefunden, bedeutet das nicht, dass Du Gebärmutterhalskrebs hast. Es ist aber ein Zeichen dafür, dass Du ein erhöhtes Risiko dafür trägst. Darum empfehle ich Dir in diesem Fall vorsorglich weitere Untersuchungen, denn Gebärmutterhalskrebs ist ein eine sehr langsam voranschreitende Erkrankung, mit einer 100prozentigen Heilungschance, wenn man sie früh erkennt. Auch die Fruchtbarkeit kann bei rechtzeitig erkanntem Gebärmutterhalskrebs sicher erhalten werden.

Weiterführende Untersuchungen bei positivem HPV Befund

Wurden bei Dir HPV Hochrisiko-Stämme gefunden, überwache ich Deine gynäkologische Gesundheit mit folgenden Untersuchungen:

  • Kolposkopie: Mit einem speziellen Mikroskop untersuche ich Deinen Muttermund ganz genau auf kleinste Gewebeveränderungen.
  • Kann ich keine abnormen Zellveränderungen erkennen, empfehle ich in der nächsten Zeit trotzdem engmaschige Kontrollen, um sicherzugehen, dass sich auch keine entwickeln.
  • Finde ich auffällige Zellen, kann eine Biopsie Klarheit bringen. Dazu wird eine winzige Gewebeprobe vom Muttermund genommen und ins Labor geschickt.

Höhergradige Zellveränderungen am Muttermund

Bei geringgradigen Zellveränderungen am Muttermund, wird weiter nur engmaschig überwacht. Bei höhergradigen Zellveränderungen kann eine kleine Operation, eine sogenannte Konisation notwendig werden. Bei der Konisation handelt es sich um einen ambulanten Eingriff im Krankenhaus, der praktisch keine Schmerzen verursacht und keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat…aber lebensrettend ist.

90 Prozent aller HPV Infektionen heilen von alleine aus

Ein positiver HPV Befund ist also kein Grund zur Panik und auch kein Hinweis, dass Dein Partner Dir untreu ist. Über 90 Prozent aller HPV Infektionen mit Hochrisikokeimen heilen innerhalb von zwei Jahren von alleine wieder aus, einfach weil das körpereigene Immunsystem eine Antwort auf das Virus findet und es eliminiert. Trotzdem solltest Du in dieser Phase engmaschig kontrolliert werden, denn ein spät erkannter Gebärmutterhals ist äußerst gefährlich.

HPV Impfung = kein Stress mehr

Du willst Dir solche Sorgen gar nicht machen müssen? Mit der Gardasil Impfung kannst Du Dich fast zu 100 Prozent vor einer Infektion mit HPV Viren und damit vor Gebärmutterhalskrebs und einigen anderen Krebsarten schützen.

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