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  • by Maria Riedhart-Huter
  • 24. September 2024
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Die Menopause bedeutet mehr als nur das Ausbleiben der Periode. Sie ist ein komplexer hormoneller Wandel, der im Körper einer Frau stattfindet und viele körperliche und emotionale Veränderungen mit sich bringen kann.

Ich selbst befinde mich gerade in diesem körperlichen Umstellungsprozess und kann die Beschwerden meiner Patientinnen bestens nachfühlen. Auch wenn der Wechsel keine Krankheit ist, fühlt er sich doch oft so an. Bei mir hat er sich mit starken Muskelschmerzen und Erschöpfung bemerkbar gemacht. Mittlerweile habe ich mein Rezept dagegen gefunden, dazu aber mehr weiter unten.

Ganzheitlicher Ansatz gegen Wechselbeschwerden

Wenn ich eine Patientin mit Wechselbeschwerden behandle, dann ist es mir wichtig, nicht nur isoliert die gesundheitlichen Probleme zu betrachten, sondern die Frau in Ihrer Gesamtheit zu sehen. Denn die Menopause hat Auswirkungen auf den ganzen Körper, so steigt zum Beispiel, ohne die schützende Wirkung des Östrogens die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich an, die Blutfettwerte erhöhen sich etc. All diese Faktoren müssen bei einem Behandlungskonzept Berücksichtigung finden. Natürlich kann ein Hormon-Checkup Aufschluss darüber geben, in welchem Stadium der hormonellen Umstellung eine Frau sich befindet, er sagt aber nichts darüber aus wie sich die Patientin wirklich FÜHLT. Im Fokus jeder guten Behandlung steht darum die persönliche Einschätzung und Lebensqualität der Patientin.

Menopause: Licht und Schatten

Grundsätzlich ist die Menopause eine schlaue Erfindung der Natur, in deren Genuss außer dem Menschen nur ganz wenige Tierarten, wie zum Beispiel Schimpansen und bestimmte Zahnwalarten kommen. Alle anderen Säugetiere können bis ins hohe Alter Junge bekommen mit schlechten Auswirkungen auf deren Gesundheit. Walkühe, die eine Menopause bekommen, leben oft doppelt so lange, wie ihre männlichen Artgenossen. Würden wir Frauen unser ganzes Leben lang Kinder empfangen können, hätte das fürchterliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit: Das Risiko für Brustkrebs- und Gebärmutter- bzw. Eierstockkrebs würde zum Beispiel dramatisch ansteigen.

Frauen mit bestimmten Erkrankungen atmen in der Menopause manchmal regelrecht auf: So leiden Endometriosepatientinnen nicht mehr unter Menstruationsschmerzen, bei Migränikerinnen lässt oft die Heftigkeit und Dauer der Kopfschmerzattacken deutlich nach und die meisten Frauen genießen es grundsätzlich sich nicht mehr um Periode und Verhütung kümmern zu müssen…soviel zu den Sonnenseiten.

Es haben auch nicht alle Frauen Wechselbeschwerden: bei ca. einem Drittel hört die Regel einfach ohne nennenswerte körperliche Probleme auf, ein weiteres Drittel hat moderate Beschwerden und das letzte Drittel fasst richtig aus – und für genau die letzten beiden Gruppen von Frauen möchte ich da sein.

Die Top 6 der Wechselbeschwerden

Das hier ist nur eine kleine Auswahl der häufigsten körperlichen, gesundheitlichen Einschränkungen im Rahmen der Menopause. Es gibt aber noch mehr, wie zum Beispiel Gelenks- und Muskelschmerzen, aber auch kognitive Probleme wie Vergesslichkeit oder Depressionen…

Hitzewallungen

Hitzewallungen sind der Klassiker unter den Symptomen der Menopause. Diese plötzlichen, intensiven Schübe von Wärme gehen oft mit Schwitzen und Herzklopfen einher. Gerade im beruflichen Umfeld sind diese Wallungen extrem unangenehm und nicht alle Männer verkneifen sich in diesen Situationen abwertende Bemerkungen.

Schlafstörungen

Die hormonellen Veränderungen können auch zu Schlafstörungen führen. Sehr viele Frauen berichten von Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen, was sich negativ auf das tägliche Wohlbefinden auswirkt.

Sexuelles Desinteresse und Scheidentrockenheit

Veränderte Hormone können das sexuelle Verlangen beeinflussen. Viele Frauen stellen während der Menopause fest, dass sie weniger Interesse an Intimität haben. Dazu kann durch das fehlende Östrogen noch Scheidentrockenheit dazu kommen, was zu Schmerzen beim Sex führt.

Inkontinenz

Muss nicht sein, kann aber auftreten, vor allem bei Patientinnen, die schon vor der Menopause Probleme mit Belastungsinkontinenz beim Nießen, Husten oder bergab gehen hatten.

Haarverlust und Hautprobleme

Der Rückgang der Östrogenproduktion kann auch zu Haarverlust führen, während Hormonschwankungen bei manchen Hautprobleme wie Akne hervorrufen. Auch die wunderbare Kombination von spannender trockener Haut, die trotzdem zu Akne neigt, ist möglich.

Erschöpfung

Ein ständiges Gefühl der Müdigkeit macht das Leben noch herausfordernder. Diese Erschöpfung kann sowohl physisch als auch emotional spürbar sein.

Wechselbeschwerden: Zurück zur Lebensqualität!

Ich kann allen Frauen nur raten: Quält auch nicht mit Wechselbeschwerden herum, wenn sie Eure Lebensqualität stärker einschränken, denn es gibt Hilfe – mit oder ohne Hormone!

Bioidente Hormontherapie – was ist das und wie wirkt sie?

Ich verschreibe in meiner Ordination nur bioidente Hormone – ich nehme sie selbst auch!

Die bioidente Hormontherapie ist eine individuell abgestimmte Behandlung, bei der Hormone verwendet werden, die chemisch identisch mit den natürlichen Hormonen sind, die der Körper produziert. Durch die gezielte Zufuhr von Östrogenen und Progesteron können Hitzewallungen, Schlafstörungen und andere Symptome erheblich verbessert werden. Die Anwendung erfolgt durch Hautgele, Pflaster, Ovula oder Tabletten. So viel wie nötig, so wenig wie möglich: Gemeinsam finden wir die Dosierung, die für Dich passt, ohne Dein Risiko für manche Krebsarten oder Thrombosen zu erhöhen. Die Problem aus den Anfängen der Hormonersatztherapie sind mittlerweile gut unter Kontrolle.

Vaginallaser und Radiofrequenztherapie: Mehr Scheidenfeuchtigkeit + weniger Inkontinenz

Um Beschwerden wie Scheidentrockenheit und Inkontinenz zu behandeln, bieten moderne Verfahren wie Vaginallaser und Radiofrequenztherapie effektive Lösungen. Diese minimalinvasiven Therapien regen die Kollagenproduktion an, verbessern die Durchblutung und können die Schleimhäute revitalisieren. Die frischen Kollagenfasern heben und stabilisieren die Blase. Außerdem siedeln sich auf dem frischen Gewebe wieder mehr Milchsäurebakterien an, was sich positiv auf die Scheidenfeuchtigkeit und auch auf die Abwehr von Infektionen und Vaginosen auswirkt.

SylfirmX + Exosome gegen Haarausfall

Haarverlust ist ein leidiges Thema, das viele Frauen in der Menopause durch das Absinken des Östrogenspiegels betrifft. Hier kommt die innovative Behandlung mit SylfirmX ins Spiel. Diese kombiniert Radiofrequenztechnologie mit Mikro-Nadeling, um die Haarfollikel zu stimulieren und das Haarwachstum zu fördern. Die begleitende Behandlung mit Exosomen, dabei handelt es sich um in Lipidschicht verpackte Zellinformationen, kann den Haarverlust nicht nur stoppen, sondern sogar wieder neue Haare sprießen lassen.

O-Shot gegen sexuelle Lustlosigkeit

Wenn Du unter sexuellem Desinteresse leidest, kann ein O-Shot eine interessante Option sein. Diese Behandlung nutzt körpereigenes Blutplasma, sogenanntes PRP, um das Gewebe in der vaginalen Region zu revitalisieren. Viele Frauen berichten von einer steigenden Libido und einem intensiveren sexuellen Empfinden nach der Therapie.

Vitalstoffinfusionen gegen Erschöpfung

Vitalstoffinfusionen, zum Beispiel mit dem körpereigenen Stoff Glutathion, sind eine hervorragende Möglichkeit, um Erschöpfung, aber auch Infektanfälligkeit zu behandeln. Auch nach schwereren Krankheiten bringt Dich das wieder schnell auf die Beine. Diese Infusionen liefern essentielle Nährstoffe, Vitamine, Radikalfänger etc. direkt ins Blut, was sie zu einem raschen Energie- und Gesundheitsboost macht.

Omega-Index: Gegen die steigende Gefahr von Herz-Kreislauferkrankungen

Mit dem niedrigeren Östrogenspiegel im Blut verlieren Frauen in und nach der Menopause einen wichtigen Schutz gegen Herzinfarkt, Schlaganfälle etc. Auch kognitive Leistungen wie zB das Erinnerungsvermögen oder die Konzentration lassen mit dem Wechsel nach. Das muss aber nicht unbedingt sein. Aus der Forschung ist schon länger bekannt, dass Omega-3-Fettsäuren, wie sie zum Beispiel in Fischöl vorhanden sind, sowohl das Herz- und Kreislaufsystem schützen, als auch die kognitive Leistungen verbessern. Omega-3-Fettsäuren sind vor allem in fetten Meeresfischen, aber auch in Fleischprodukten enthalten – nur leider kaum mehr in industriell produziertem Fleisch.  Wenn Rinder zum Beispiel statt mit Gras überwiegend mit Mais oder Soja gefüttert werden, ist der Anteil an Omega-3-Fettsäuren verschwindend gering. Auch Zuchtlachs aus Aquakultur enthält viel weniger dieser guten Fettsäuren als seine wildlebenden Artgenossen.

Sowohl bei Schwangeren, als auch bei menopausalen Frauen macht daher eine Überprüfung des Omega-3-Fettsäure-Spiegel aus dem Blut hochgradig Sinn. Die Einnahme von Fischöl-Kapseln ohne Bluttest bringt dagegen gar nichts. Um von der positiven Wirkung profitieren zu können, muss ein bestimmter Blutspiegel erreicht werden – und die Ausgangsposition variiert von Mensch zu Mensch sehr stark. Ist der Omega-Index durch eine Analyse bekannt, muss ich die Dosierung dann individuell genau berechnen. Mir sind allerdings Labore, die zum Test gleich auch die passenden Nahrungsmittelergänzungen anbieten suspekt, darum arbeite ich beim Testen des Omega-Index mit einem komplett unabhängigem Labor zusammen.

ACHTUNG: Fischöl-Kapsel  ist nicht Fisch-Öl-Kapsel: Bei Omega-3-Präparaten ist die Qualität ausschlaggebend für den Erfolg. Kapseln, die in Drogeriemärkten oder Diskontern angeboten werden, sind häufig nicht auf enthaltende Schwermetalle etc. überprüft. Produkte, die man beim Arzt oder Apotheker kauft, müssen gesetzlich genau kontrolliert werden, damit sie eben in apothekenreiner Qualität vorliegen und nur solche Produkte empfehle ich, sonst ist der Schaden größer als der Nutzen.

Unreine Haut – Akne

Akne kann ich systemisch mit einer bioidenten Hormonersatztherapie oder auch  lokal zB mit Cremes oder vor allem mit Fruchtsäure-Peelings oder jetzt neu mittels Photodynamischer Therapie behandeln. Bei der Photodynamischen Therapie handelt es sich um eine Kombination aus LED-Licht mit unterschiedlicher Wellenlänge und lichtverstärkendem Serum.

Die richtige Kombination gegen Wechselbeschwerden

Je nach körperlicher Ausgangsposition und persönlichen Vorliebe der Patientin kann ich alle diese Behandlungen auch miteinander kombinieren, um deren Lebensqualität wieder herzustellen. Liegen mehrere Wechselbeschwerden bietet sich grundsätzlich eine Hormonersatztherapie an, es gibt aber immer auch andere wirksame Optionen, wenn Patientinnen keine Hormone nehmen wollen.

Denn eines kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen: Es gibt ein beschwerdefreies Leben jenseits der Periode!